Gräueltaten, Kriegsverbrechen des NS-Regimes und vor allem Verbrechen gegen die Menschheit und der Zweite Weltkrieg ist nach wie vor Schwerpunkt des Geschichtsunterrichts in den Klassen 9 und 10. Und eine Bildungsfahrt zur KZ-Gedenkstätte Dachau, den Ort des unvorstellbaren Grauens, als eben Geschichte nur zu lesen, bot den Schülerinnen und Schülern der Werkrealschulklassen 9 und 10 ein ganz anderes Bild dieser Ereignisse vor und während des Krieges der eigentlich alles beenden sollte. Die Neugierde der Jugendlichen war groß, konnte sich vorab niemand auch nur ansatzweise vorstellen, wie Menschen anderen Menschen auf solch grausame Art Schmerzen zufügen konnten.
Den Anfang der Exkursion bildete das Durchlaufen des aus dem Geschichtsunterricht bekannten Tores mit der für die damaligen Gefangenen verhöhnenden Aufschrift „Arbeit macht frei“. Zumal den Kindern wohl bekannt ist, dass die ehemaligen Insassen nur im Tod Freiheit finden konnten und sich eben zum Großteil zu Tode schufteten. Beim Anblick des riesigen Appellplatzes kippte letztendlich die Stimmung. Schnell wurde den Schülern klar, dass es sich bei der KZ-Gedenkstätte nicht um ein herkömmliches Museum handelt, vielmehr um einen Ort, an dem Zehntausenden unvorstellbare Schmerzen zugefügt wurde. Auf erschrockene Augen beim Anblick der ehemaligen Unterkünfte, welche für 200 Häftlinge geschaffen und mit bis zu 2.000 Menschen überfüllt wurden, sowie der gesamten Anlage und einer sehr gedrückten Stimmung im Bereich der Krematorien, folgten unzählige Fragen im Museumsbereich, in welchem die Gräueltaten der Nazis auf erschreckend eindrucksvolle Weise dargestellt sind.
Ganz im Zeichen „Gegen das Vergessen“ wurde die Dauerausstellung in einer sehr demütigen Stimmung durchlaufen. „Wie konnte so etwas Grausames nur geschehen?“ Der Anblick der ausgestellten Bilder ließ vielen Schülern den Atem stocken. Weiter riefen auch Aussagen von Holocaust-Leugnern bei vielen große Wut hervor, wie ein gesunder Menschenverstand solche Taten als Lüge abtun könne: „Mehr als ein Schlag ins Gesicht der Opfer und Hinterbliebenen“.
Die KZ-Gedenkstätte ist ein unverzichtbares Mahnmal gegen das Vergessen und hinterlässt bei den Jugendlichen einen bleibenden Eindruck, zumal im Geschichts- und Gemeinschaftsunterricht auch immer wieder Parallelen zu Verbrechen gegen Menschenrechte und Kriegsverbrechen der Gegenwart gezogen werden.