Schüler starten in der fünften Klasse mit eigenem iPad, wissenschaftlich begleitetem Deutschunterricht und Schwimmkurs für alle
Mucksmäuschenstill ist es im Klassenzimmer der Werkrealschule. Alle Schülerinnen und Schüler arbeiten mit ihren Materialien der „Textprofis“, ein besonderes Lehrwerk zur Förderung der Lese‑, und Schreibkompetenz mit Begleitung des Merkator-Institutes, an dem die Schule aus Aulendorf als Pilotschule teilnahm und nun fest in den Unterricht ab Klasse 5 integriert hat. Ritualisiert beginnt der Unterrichtstag mit 20 Minuten „Textprofis“, dabei motiviert vor allem die Arbeit mit den digitalen Lesestiften. „Die Schülerinnen und Schüler haben nach dem Durchlauf des 4‑stufigen Programms eine merklich verbesserte Lesekompetenz“, beobachtet Deutschlehrer Frank Rotte. Für Mathematiklehrer Martin Streicher liegt der Vorteil in der Arbeit darin, dass „die verbesserte Lesefähigkeit selbstverständlich auch im Mathematikunterricht hilft.” Wenn ich eine Aufgabe besser verstehe, kann ich sie auch eher lösen. Einig sind sich beide Lehrer vom Nutzen des Diagnosetools „Quoop“, das zu den Textprofis dazugehört und in regelmäßigen Zeitabständen mit den Schülern durchgeführt wird. „Dabei zeigt sich in welchem Teilbereich, auch in Unterbereichen, Stärken und Schwächen sind, dazu gibt es individuelle Förderaufgaben, die sich in die Lernzeit integrieren lassen“, führt Lehrer Streicher aus.
Nach dem morgendlichen Textprofi-Ritual nehmen die Schüler ihre iPads heraus, hierauf sind alle Schulbücher in digitaler Form abgespeichert und der Fachunterricht beginnt. Alle Werkrealschüler der fünften Klassen haben ein eigenes Tablet bekommen und sich sehr schnell an die Arbeit mit diesem Medium gewöhnt. Editierbare Arbeitsblätter werden der Klasse ausgeteilt und am Ende der Stunde wieder eingesammelt, selbst während der Arbeitsphase können die Schüler vom Lehrer direkt begleitet und angeleitet werden. „Ich habe alle Bücher hier in der Schule, dann arbeite ich manchmal mit den Büchern, manchmal mit dem Tablet. Mein Ranzen ist viel leichter, ich nehme nur das Tablet und meine Hefte mit heim“, erzählt eine Schülerin.
Durch die Teilnahme am Förderprogramm „Schwimmen mit Rückenwind“ kann die Schule am Schlosspark in diesem Schuljahr allen Schülern der fünften und sechsten Werkrealschulklassen einen Schwimmkurs anbieten. Dieser findet zusätzlich zum normalen Schwimmunterricht statt und bringt die Teilnehmer bis zur Schwimmstufe 3. „Schwimmen ist eine elementare Fähigkeit wie Radfahren, lesen oder schreiben. Da stehen wir voll dahinter“, so Christof Lang. In Klasse 8 gehen die Werkrealschüler im Schullandheim auf einen großen Segelturn nach Holland, da ist schwimmen können Voraussetzung. Von den ersten Teilnehmern am Schwimmkurs haben bereits 4 die Schwimmstufe 3 erreicht. Nach dem morgendlichen Ritual geht es nun in die Therme zum Schwimmen.