Müsste man die Erlebnispädagogik in einem Satz erklären, würde dieser ungefähr so lauten: Die Erlebnispädagogik befasst sich mit Gruppenerfahrungen in der Natur, die dazu dienen, Persönlichkeiten zu entwickeln und die soziale Kompetenz zu stärken.
Als Gründer der Erlebnispädagogik gilt der Genfer Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, Jean-Jacques Rousseau. In seinem Buch „Emil oder über die Erziehung“ plädierte er schon im 17. Jahrhundert für die Erziehung durch die Natur. Weit bekannter dürfte in unserer Region jedoch der Erlebnispädagoge Kurt Hahn sein. Seine Ideen vom Erleben und Erlebnissen wirken bis heute in Schulmodelle ein. Der Kern Hahns Erlebnispädagogik ist ein kurzeitpädagogisches, erlebnisorientiertes, naturbezogenes Konzept.
Dieses Konzept versuchen wir an der Schule am Schlosspark umzusetzen. So starten wir gleich zu Beginn der fünften Klasse mit einem erlebnispädagogischen Tag an unserer Schule. Jede Klasse beschäftigt sich dabei einen Morgen mit erlebnispädagogischen Übungen und Aufgaben, die nur in Kooperation zu schaffen sind. Ziel dabei ist es nicht nur den Zusammenhalt der Klassen zu stärken, sondern auch Erfahrungen zu sammeln, die den Kindern später im Schulalltag eine Hilfe sein werden.
Neben dem erlebnispädagogischen Tag auf unserem Schulgelände wandern wir am Ende der fünften Klasse in die nahe gelegene Dobelmühle zu einem dreitägigen Schullandheim. Auf dem riesigen Gelände der „Mühle“ warten Kletterelemente wie der Mutsprung, Kistenstapeln, Giant Swing oder die Kletterwand auf die Kinder. Zu dem gibt es die Möglichkeit zum Bogenschießen, einen Fußballplatz, ein Beachvolleyballfeld, Tischtennisplatten und einen Bach und den großen Badesee, in den man nicht nur vom Steg, sondern auch über eine Seilbahn springen kann. Die erlebnispädagogischen Schwerpunkte während dieser drei Tage sind: Selbstvertrauen entwickeln, Grenzen erkennen und erweitern, Ziele definieren und erreichen, Verantwortung füreinander übernehmen. Wer sich die Bilder unseres letzten Aufenthalts anschaut, wird feststellen, dass auch der Spaß in diesen drei Tagen sicher nicht zu kurz kommt.
Diese beiden Veranstaltungen verstehen sich nur als Eckpfeiler der Erlebnispädagogik an unserer Schule, so tragen noch viele weitere Elemente in unserem Schulalltag dazu bei, um es wie Hahn zu formulieren:
Die jungen Menschen auf die Fahrt ihres Lebens vorzubereiten.